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Dokumenten-management im Maschinenbau

Orientierungsgröße bei Stamm-, Bewegungsdaten und Archivierung im Maschinenbau-Unternehmen sind die Ident- bzw. Serialnummern der Anlage. Damit lassen sich Workflows durchgehend aufsetzen und Systemlandschaften organisieren.

Frau mit rotem Schutzhelm in Maschinenwerkhalle hät Tablet mit Sofware von Allgeier inovar für den Maschinen- und Anlagenbau in der Hand.

ECM/DMS im Maschinenbau – von Anfang an richtig anpacken

Die Digitalisierung im Maschinenbau erfordert ein effizientes Dokumentenmanagement, das den gesamten Lebenszyklus einer Anlage abbildet. Das beginnt bereits vor der Beauftragung mit Lastenheften, später kommen die Stamm- und Bewegungsdaten hinzu. Ebenso wie umfängliche technische Zeichnungen, Fertigungspläne, Wartungsdokumentation und Qualitätsnachweise. Fragmentierte digitale oder gar papierbasierte Systeme stoßen dabei an ihre Grenzen. Mit einem modernen Dokumentenmanagementsystem (DMS) optimieren Sie Ihre Prozesse, erfüllen Compliance-Anforderungen und verbessern die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen, Systemen sowie mit externen Partnern. So entsteht eine ganzheitliche Systemlandschaft.

Bei  Auswahl und Implementierung eines DMS im Maschinenbau erkennen wir deshalb viel zentrale Bereiche: Bedarfsanalyse und Zieldefinition, Auswahl der richtigen DMS-Lösung, Schulung und Change Management sowie kontinuierliche Optimierung und Pflege.

 

Bedarfsanalyse und Zieldefinition

Bevor ein DMS implementiert wird, ist es entscheidend, die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und die Anforderungen an das Dokumentenmanagement zu verstehen. Eine gründliche Bedarfsanalyse hilft dabei, das System an die tatsächlichen Bedürfnisse anzupassen und sicherzustellen, dass es die gewünschten Verbesserungen in den Arbeitsprozessen erzielt.

 

Schritte der Bedarfsanalyse

 

  1. Identifikation relevanter Dokumente
    Maschinenbauunternehmen arbeiten mit einer Vielzahl von Dokumenten wie CAD-Zeichnungen, Stücklisten, Bedienungsanleitungen, Wartungsprotokollen und Zertifikaten. Es ist wichtig zu bestimmen, welche Dokumente im DMS verwaltet werden müssen und wie sie in die Produktionsprozesse integriert sind.
  2. Ermittlung der Prozesse, die verbessert werden sollen
    Die Ziele eines DMS können vielfältig sein. Unternehmen sollten die spezifischen Prozesse identifizieren, die durch das DMS optimiert werden sollen, z.B. die Reduzierung von Suchzeiten, die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Abteilungen oder die Sicherstellung der revisionssicheren Dokumentation.
  3. Anforderungen an Integrationen
    In der Regel wird das DMS nicht isoliert verwendet, sondern muss in bestehende Systeme wie Enterprise Resource Planning (ERP), Product Lifecycle Management (PLM) und Computer-Aided Design (CAD) integriert werden. Die Bedarfsanalyse sollte klären, welche Schnittstellen benötigt werden und wie die Integration dieser Systeme effizient gestaltet werden kann.
  4. Festlegung der Sicherheitsanforderungen
    Der Maschinenbau unterliegt häufig strengen Sicherheits- und Datenschutz-anforderungen. Das DMS muss sicherstellen, dass vertrauliche Dokumente geschützt sind, und es sollten Zugriffsrechte und Sicherheitsprotokolle für sensible Informationen definiert werden.

 

Zieldefinition

Nachdem die Anforderungen und Herausforderungen identifiziert wurden, sollten klare Ziele für das DMS festgelegt werden. Diese könnten beispielsweise die Verbesserung der Dokumentenverfügbarkeit, die Sicherstellung von Compliance oder die Effizienzsteigerung durch automatisierte Workflows umfassen.

 

Auswahl der richtigen DMS-Lösung

Die Auswahl der richtigen DMS-Lösung ist ein kritischer Schritt, da sie die zukünftige Benutzererfahrung, Systemintegrationen und Flexibilität bestimmt. Es gibt verschiedene Ansätze, die Auswahl zu treffen, je nachdem, wie groß das Unternehmen ist, welche IT-Infrastruktur vorhanden ist und welche Sicherheitsanforderungen bestehen.

 

Kriterien zur Auswahl der DMS-Lösung:

 

  1. Standardsoftware vs. individuelle Anpassung
    Die Wahl zwischen einer Standardsoftware und einer maßgeschneiderten Lösung hängt vom Umfang der Anforderungen und den verfügbaren Ressourcen ab. Standardsoftware-Lösungen wie SharePoint, OpenText oder DocuWare bieten oftmals umfangreiche Funktionen, sind jedoch möglicherweise nicht vollständig auf die spezifischen Bedürfnisse des Maschinenbaus anpassbar. Individuell angepasste Systeme bieten mehr Flexibilität, können jedoch höhere Implementierungs- und Wartungskosten verursachen.
  2. Cloudbasierte vs. On-Premise-Lösungen
    Cloud-basierte DMS-Lösungen bieten Vorteile wie geringere IT-Kosten, Skalierbarkeit und einfache Zusammenarbeit über mehrere Standorte hinweg. On-Premise-Lösungen bieten dagegen mehr Kontrolle über die Daten und können besser an spezifische Sicherheitsanforderungen angepasst werden. Die Entscheidung hängt von den IT-Ressourcen und den Sicherheitsanforderungen des Unternehmens ab.
  3. Integration mit bestehenden Systemen
    Eine DMS-Lösung muss sich in bestehende ERP-, PLM- und CAD-Systeme integrieren lassen, um einen reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten. Eine enge Integration mit diesen Systemen ermöglicht es, Dokumente direkt aus den relevanten Anwendungen zu importieren, ohne sie manuell hochladen zu müssen.
  4. Benutzerfreundlichkeit und Skalierbarkeit
    Das DMS sollte eine benutzerfreundliche Oberfläche bieten, die den Arbeitsalltag der Mitarbeiter vereinfacht. Zudem sollte es skalierbar sein, um zukünftige Anforderungen und Wachstum zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass das System mit dem Unternehmen mitwächst und sowohl die aktuellen als auch zukünftigen Bedürfnisse abdeckt.

 

Schulung und Change Management

Die Implementierung eines DMS erfordert nicht nur die technische Integration, sondern auch eine aktive Unterstützung durch die Mitarbeiter. Eine erfolgreiche Einführung hängt stark von der Akzeptanz der Anwender ab. Um diese zu gewährleisten, sind eine gründliche Schulung und ein effektives Change Management entscheidend.

 

Best Practices für Schulung und Change Management:

  1. Frühzeitige Einbindung der Anwender
    Es ist wichtig, die betroffenen Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess einzubeziehen. Durch Workshops und Feedback-Runden kann das DMS besser auf die Bedürfnisse der Benutzer abgestimmt werden. Dies fördert die Akzeptanz und sorgt für eine reibungslose Einführung.
  2. Schulungen und Workshops
    Regelmäßige Schulungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die neuen Funktionen des DMS verstehen und effizient nutzen können. Dazu gehören sowohl grundlegende Schulungen für neue Benutzer als auch spezialisierte Workshops für fortgeschrittene Funktionen und Administratoren.
  3. Klare Definition von Workflows und Verantwortlichkeiten
    Ein DMS sollte nicht nur als Dateiablage dienen, sondern die Arbeitsprozesse im Unternehmen optimieren. Es ist wichtig, dass klare Workflows für die Dokumentenfreigabe, -überprüfung und -archivierung definiert werden. Auch die Verantwortlichkeiten für die Verwaltung und Pflege der Dokumente sollten transparent sein, um eine ordnungsgemäße Nutzung des Systems zu gewährleisten.

 

Kontinuierliche Optimierung und Pflege

Nach der Implementierung ist es entscheidend, das DMS regelmäßig zu überprüfen und an neue Anforderungen und Entwicklungen anzupassen. Dies stellt sicher, dass das System langfristig effektiv bleibt und mit den Veränderungen im Unternehmen Schritt hält.

 

Schritte zur kontinuierlichen Optimierung:

  1. Regelmäßige Systemüberprüfung
    Das DMS sollte kontinuierlich auf seine Leistung und Funktionalität hin überprüft werden. Dies umfasst die Bewertung von Systemgeschwindigkeit, Zugriffszeiten und Benutzerfreundlichkeit. Basierend auf den Ergebnissen sollten regelmäßig Updates und Anpassungen durchgeführt werden.
  2. Feedback der Benutzer
    Um sicherzustellen, dass das DMS effektiv bleibt, ist es wichtig, regelmäßig Feedback von den Nutzern zu sammeln. Hierzu können Umfragen, Interviews oder regelmäßige Meetings dienen. Das Feedback hilft dabei, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und das System kontinuierlich zu optimieren.
  3. Technologische Weiterentwicklungen
    Die Technologie entwickelt sich ständig weiter, und auch das DMS sollte an neue Standards und Innovationen angepasst werden. Dies kann die Integration neuer Künstlicher Intelligenz (KI)-Funktionen, verbesserter Suchalgorithmen oder Cloud-Technologien beinhalten.

 

Unser Fazit

Die Implementierung eines Dokumentenmanagementsystems im Maschinenbau bietet eine enorme Chance, die Effizienz zu steigern, die Zusammenarbeit zu verbessern und regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Durch eine gründliche Bedarfsanalyse, die Auswahl der richtigen Lösung, Schulung der Mitarbeiter und kontinuierliche Optimierung kann das DMS langfristig erfolgreich genutzt werden. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Implementierung liegt in einer sorgfältigen Planung und der aktiven Unterstützung durch alle Beteiligten im Unternehmen.

 

So geht’s weiter

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Autor

Sylvia Blank
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